Übers Tragen

Warum überhaupt Tragen? Das ist natürlich eine berechtigte Frage und es gibt viele Antworten.

Menschenkinder sind aktive Traglinge. Das heißt ein „Steinzeitbaby“ wurde immer von seiner Familie auf den Wanderungen getragen. Ein Ablegen hätte den Tod bedeuten können. Aus diesem Grund weinen Babys auch heute noch oft, wenn sie abgelegt werden. Dieser Instinkt ist in ihnen verankert und überlebenswichtig. Auch wenn es die Gefahren heute nicht mehr gibt, so weiß das neugeborene Baby noch nichts davon. Es fühlt sich beim Tragen sicher und geborgen und ist wesentlich entspannter. Gleichzeitig ist es immer nah an der Nahrungsquelle, wenn es von Mama getragen wird.

Wusstest du, dass Menschenbabys eine physiologische Frühgeburt sind? Mit Entwicklung des aufrechten Gangs wurde das weibliche Becken schmaler und das Baby muss früher geboren werden, um durch den Geburtskanal zu passen. Deshalb ist ein Baby in den ersten drei Monaten häufig unruhiger und die Reifung vollzieht sich am Körper des Erwachsenen.

Das Tragen schafft den Kindern Geborgenheit, stärkt das Urvertrauen und Selbstvertrauen und es unterstützt die rhythmischen Körperfunktionen (Verdauung und Atmung sind in der aufrechten Position einfacher).

Die Anhock-Spreiz-Haltung, in der das Kind getragen werden soll, hat auch einen positiven Effekt auf die körperliche Entwicklung. Das aufrechte Tragen ist zur Schonung der Bandscheiben, die beim Baby noch keilförmig und gut durchblutet sind, geeignet. Aber auch die Reifung von Becken und Hüfte werden durch die Haltung gefördert und die Rundung des Rückens unterstützt.

Nicht zuletzt ist auch für die Mama das Tragen von Vorteil! Wir haben die Hände frei, schaffen den Haushalt, überwinden mit Leichtigkeit jede Treppe und kuscheln wollen wir unser Baby sowieso am liebsten den ganzen Tag. Besonders für die Väter ist das Tragen eine Möglichkeit, besonders intensiven Kontakt zu dem Baby zu bekommen.

Tragen ist vor allem ganz viel LIEBE und SPAß!